Auf den Tag zwei Monate sind seit dem letzten Post vergangen – viel zu lange. Und es geht nun auch schon wieder um Politik! Wollte ich eigentlich nicht – muss aber noch einmal sein. Der nächste Post wird unpolitisch – versprochen. Aber jetzt zur Sache:

Seit der Europawahl sind nun einige Wochen ins Land gezogen, die Ergebnisse wurden ausreichend analysiert und wie es scheint hat auch Martin Sonneborn seinen Platz im Parlament gefunden. Es wird nun noch um die letzten Posten geschachert und wenn sich die Großen Europas endlich auf einen wählbaren Kandidaten geeinigt haben, wird das politische Europa die nächsten 5 Jahre wieder (zumindest mehr oder weniger) in der Versenkung verschwinden. Wäre da nicht der krasse Rechtsruck, den die Wahl mit sich gebracht hat. Natürlich werden einige jetzt sagen, uns hat es nicht getroffen. Die Engländer, Niederländer, Franzosen und Österreicher müssen sich Gedanken machen. Aber wir?! Wir doch nicht! Dass diese Einschätzung nur in Teilen stimmt, möchte ich an folgendem kleinen Beispiel illustrieren: Heute Mittag wurde ich auf folgen AfD-Tweet aufmerksam:

https://twitter.com/AfD_RheinSieg/status/479379329458401280

Vielen Dank an dieser Stelle an Schlecky Silberstein fürs posten (sollte der Tweet mal gelöscht werden, könnt Ihr ihn auch dort noch sehen)!

Natürlich ist die AfD nur bedingt mit den anderen, meist wesentlich radikaleren, rechten Parteien im neuen Europaparlament zu vergleichen. Und auch dieser Tweet steht natürlich nicht für die generelle Haltung der AfD. Er zeigt aber dennoch auf exemplarische Art und Weise, dass zumindest manche in dieser Partei unsere Zeit anscheinend noch nicht verstanden haben. Auch wenn der Tweet auf den ersten Blick humorvoll anmutet – die tiefere Botschaft ist es sicherlich nicht. Natürlich geht in der AfD (hoffentlich) keiner davon aus, dass in Europa irgendjemand ein Land oder ein Gebiet mehr oder weniger gewaltvoll übernimmt und die bisherigen Einwohner nach einer ordentlichen Zeit der Versklavung ressourcenarme und abgelegene Reservate überlässt. Die tiefere Implikation dieses Tweets ist doch, dass wir uns in Europa „warm anziehen“ müssen, wenn das mit der „unkontrollierten“ Einwanderung so weitergeht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ein stärkeres Zusammenwachsen und eine stärkere Integration in Europa und über die Grenzen Europas hinaus ist essentiell für wirtschaftliches und gesellschaftliches Vorankommen unserer Länder. Die Wachstumsmotoren des 21. Jahrhunderts liegen nicht wie früher vielleicht in materiellen Ressourcen, sondern in der elektronischen Vernetzung und der zunehmenden globalen Integration. Einwanderung ist hierbei ein zentraler Bestandteil! Dass diese nicht unkontrolliert verlaufen darf, ist natürlich klar. Dies passiert aber auch nicht. Gerade wir in Deutschland sind auf qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Das sind wir übrigens mit einigen Ausnahmejahren seit dem 2. WK. Deutschland hat in der Vergangenheit von der Einwanderung profitiert und wird dies auch in Zukunft tun. Die Geister, die vor jeder Wahl und auch sonst in gepflegter Regelmäßigkeit geweckt werden, muss man doch nochmals mit einem vernünftigen Blick hinterfragen.

Daneben gibt es natürlich auch noch humanitäre Gründe mehr Einwanderung zuzulassen (wohlgemerkt: von steigenden Asylanträgen in Deutschland spricht der Tweet nicht). Was spricht dagegen, dass wir als wirtschaftlich extrem starke Region in Europa nicht noch mehr für die weltweit über 50 Millionen Flüchtigen tun? Die Ressourcen dazu hätten wir.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert